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Pölven

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Summary

Schönes und ruhiges Klettergebiet fern ab von den überfüllten Klettergärten des Inntals. Von knackigen Bouldern, über zahlreiche Sportkletter- und Mehrseillängenrouten ist alles vertreten.

Description

Der Pölven ist ein Berg in den Kitzbüheler Alpen im Unterinntal in Tirol. Er gipfelt im Großen Pölven (auch Mittagskogel, 1595 m) und im Kleinen Pölven (1562 m). Die Kletterei verteilt sich auf zwei Hauptsektoren, die grosse, über 100 Meter hohe Südwand und der Klettergarten an der Westseite des Berges.

Als Kletterziel ist der Hausberg der Häringer nur wenig bekannt, was aber nicht an der Felsqualität, sondern wohl daran liegt, dass die Bohrer ihre Arbeit für lange Zeit nicht veröffentlicht haben. Die Routen sind fast alle steil und sehr technisch und man braucht vielleicht eine kleine Eingewöhnungsphase um sich mit dem oft sehr glatten und reibungsarmen Fels anzufreunden.

Approach

Sowohl die eindrucksvolle Südwand als auch den Klettergarten in der Westwand, erreicht man am Besten von Bad Häring aus. Genauere Informationen dazu findest du direkt in der Routenbeschreibung.

History

History timeline chart

Die Klettergeschichte des Pölvens ist trotz seiner eindrucksvollen Wände recht schnell erzählt. Nur wenige Kletterer verirrten sich, angesichts der berühmten Nachbargipfel des Wilden Kaisers, an seine Flanken. Vielleicht haben auch die eher steilen und langen Zustiege dazu beigetragen, dass hier erst später begonnen wurde, die ersten Kletterrouten zu erschliessen.

Wer viel am Pölven unterwegs ist und genauer hinschaut, wird hin und wieder den ein oder anderen Haken von früheren Kletterversuchen finden können. In der grossen Südwand stecken in der markanten Verschneidung Haken und alte Schlingen. Hier war kein geringerer als Eiger Nordwand Erstbegeher Fritz Kasparek am Werk. Zusammen mit dem Häringer Karl Silveri gelang den beiden im Jahr 1947 mit der Route "Diretissima" die Erstdurchsteigung der Pölven Südwand. Ein bisschen weiter unten, in der Höhle neben dem grossen Steinbruch haben die beiden Tiroler Kletterlegenden Stefan Fürst und Hannes Rieser bereits in den 90ern einige Routen eingebohrt. Diese werden aber aufgrund des langen Zustiegs sehr selten wiederholt. Sogar Hias Rebitsch himself soll an der Südwand schon was geklettert sein, dazu ist aber leider nichts bekannt.

Im Sommer 2009 beschlossen die Häringer Martin Siller, Alexander Fuchs und Franz Peter Gratt die kleineren Wände an der Westseite des Berges genauer zu erkunden. Dabei stiessen sie auf ein grosses Potenzial für neue Sportkletterrouten. Die nächsten Wochen verbrachten die drei damit, Wege anzulegen, Bohrhakenlaschen zu schmieden und die ersten Routen einzubohren. Schnell stellten sie fest, dass die Kletterei hier am Pölven ihren ganz eigenen Charakter hat. Der Fels unterscheidet sich durch seine kompakten, glatten und reibungsarmen Platten sehr von anderen bekannten Sportklettergebieten wie zB Sparchen oder Geisterschmiedwand. Die Kletterstellen sind hier oft extrem kleingriffig und das Steigen auf den glatten Reibunstritten erfordert sehr viel Gefühl und Eingewöhnung. Oft ist es entscheidend auf die richtigen Wetterbedingungen zu warten.

Nachdem sich die Nachricht etwas herumgesprochen hat, beteiligten sich auch andere lokale Kletterer, wie u.a. Berni Kogler, Georg Hotter, Seppi Miggitsch, Victor Wartlsteiner, Franz Siller, Christoph Jöchl, Tom Salcher und Roland Hemetzberger an der Erschliessung neuer Kletterrouten. In nur wenigen Monaten entstanden hier so über 50 neue Linien für Anfänger und Fortgeschrittene.

Im Herbst des selben Jahres machte sich Martin Siller auf Erkundungstour an die grosse, markante Südwand des Pölvens, mit dem Ziel, einige Mehrseillängenrouten durch die glatten Platten einzubohren. Er konnte jedoch aufgrund des etwas längeren Zustieges zuerst keine motivierten Partner finden und deshalb begann er alleine die ersten Routen von oben zu erschliessen. So entstand zuerst die "Direkte Südwand". Die sechs gut abgesicherten Seillängen führen durch den steilsten Wandteil und behalten trotz der Bohrhaken noch ihren alpinen Charakter. Im selben Jahr erschloss er alleine und mit der Hilfe von Franz Peter Gratt noch gut 15 neue Sport- und Tradrouten am Wandfuss.

Einige Jahre später wurde der Häringer Markus Höck auf die Südwand aufmerksam. Ihm reizte der weniger steile Wandteil weiter rechts der bestehenden Routen. Zusammen mit Freunden eröffnete er dort einige sehr lohnenswerte Mehrseillängentouren. Genauere Infos dazu gibt's im Internet, man muss nur ein bisschen suchen.

Im Jahr 2015 kehrte Martin Siller mit seiner Frau Sofia Tapia wieder an die Südwand zurück. Einige Meter links von der markanten Verschneidung entdeckten sie eine kletterbare Linie an solidem Fels. Diesmal ging es von unten an die Arbeit. In wenigen Tagen eröffneten sie die Route "Cuauhtli", das in der alten Mayasprache "Adler" bedeutet. Später zog es die beiden wieder an die Wand und sie konnten eine weitere Linie ausmachen. Kurz darauf war die Route "Siller Tapia" geboren. Vom ersten bis zum letzten Meter bester Pölvenfels, immer mit einem herrlichen Panorama im Rücken.

Aktuell wird in der Südwand immer mehr erschlossen. Erst vor kurzem war eine weitere Kletterlegende hier aktiv. Luggi Rieser, alias Swami Prem Darshano, eröffnete mit seinem Freund Tschak die Route "Wem gehört die Welt", die gleich rechts der grossen Verschneidung beginnt. Dabei stiessen die beiden auf mehrere knapp hintereinander geschlagene alte Haken, die auf ehemalige technische Versuche schließen lassen, aber unter der Crux nach ¾ Wandhöhe enden. Vielleicht stammen diese von Hias Rebitsch?

Alles in allem findet man am Pölven alles was das Kletterherz begehrt und er ist mit Sicherheit eine gute Alternative zu den oft überfüllten Klettergärten des Inntals. Da kann man nur hoffen, dass der Hausberg der Häringer in den nächsten Jahren nicht vollständig weggesprengt wird.

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Author(s): A. Jentzsch-Rabl, A. Jentzsch

Date: 2020

Author(s): Christoph Klein & Jürgen Winkler

Date: 2023

ISBN: 978-3-95611-182-2

Hört, seht und staunt - alles in allem warten hier 120 Pause-Touren! DAS ultimative Werk für Extremkletterer und für alle die von den ganz großen Kletterrouten der Alpen träumen (wollen).

Im extremen Fels - Die "legendären" Alpinklettertouren in den Alpen

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Fri 2 Jun
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