Hilfe

Einführung in die Welt des Kletterns

Willkommen in der Kletterszene und auf theCrag, der größten und kostenlosen Online-Informationsquelle zum Thema Klettergebiete. Bist Du Kletteranfänger und möchtest einen schnellen Überblick über den Sport, seine Disziplinen, notwendige Ausrüstung und Fähigkeiten sowie die Fachbegriffe erhalten? Dann bist Du hier genau richtig. Außer einer kurzen Einführung findest Du hier noch Links auf weiterführende Lektüre. Natürlich ist dies kein vollständiges Handbuch zum Thema (Fels-)Klettern, noch können wir die Schulung durch erfahrene Kletterlehrer oder -trainer ersetzen. Auf jeden Fall möchten wir dich ermutigen, mit dem Klettern zu beginnen und dich unserer ständig wachsenden Gemeinschaft anzuschließen. Klettern macht Spaß, trainiert den ganzen Körper, gibt dir jede Menge zurück und ist viel leichter auszuüben als du vielleicht denkst!

Geschichte des KletternsZurück zum Inhaltsverzeichnis

Die frühesten bekannten Wurzeln des Felskletterns lagen in China, wo Gemälde aus dem Jahr 200 v. Chr. Menschen beim Klettern zeigen. In Europa und anderswo war Klettern ein Mittel, um Berge zu besteigen, dort zu jagen und wertvolle Rohstoffe zu sammeln. Im späten 19. Jahrhundert wurde das europäische Felsklettern eine eigenständige Disziplin neben dem Bergsteigen bei der mit Hilfe von technischen Mitteln (mit Geräten, die als künstliche Griffe oder Tritte fungieren) immer steilere Wände erklommen wurden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Form des freien Kletterns, bei der auf die Fortbewegung mit technischen Mitteln verzichtet wird.

Kletterer und Kletterinnen sind oftmals Individualisten und organisieren sich in kleinen Gruppen von Freunden und Bekannten. Typischer weise sind sie jung (39% unter 18) aber klettern bis ins hohe Alter von 60 Jahren oder länger. Im Jahr 2016 schätzte die IFSC, dass ca. 25 Millionen Menschen regelmäßig klettern und dass jeden Tag drei tausend Neue dazu kommen. In vielen Staaten gibt es nationale Alpenvereine und Bergsteigerclubs, die als Interessenvertreter auftreten, aber es gibt auch viele kleine und vor allem lokale Interessengruppen. Sicher auch in deiner Nähe. Diese Gruppen und Vereine sind ein guter Anlaufpunkt für alle deine Fragen zum Thema.

Klettern bietet uns endlose Möglichkeiten, den "Flow", die Höhe, Adrenalinstösse. Erfolg ist niemals garantiert. Füge alle weiteren, wunderschönen Erlebnisse hinzu, die wir durch das Klettern erlangen und es ist kein Wunder, dass so viele von uns süchtig danach sind (Jeff Elison).

Egal ob in der Halle oder am Fels, die meisten Kletterer klettern um Spaß am Training und mit ihren Freunden zu haben. Nur wenige sind der Lage den Sport professionell zu betreiben und schaffen es davon zu leben. Zur Vollständigkeit, es gibt regionale, nationale und internationale Wettbewerbe wie z.B. dem IFSC World Cup, dem wohl bekanntesten. Außerdem ist das Sportklettern ab 2020 in Tokyo Teil der olympischen Spiele.

KletterdisziplinenZurück zum Inhaltsverzeichnis

Das Klettern besteht aus vielen unterschiedlichen Disziplinen und das kann für Anfänger verwirrend sein. In diesem Abschnitt möchten wir dir die wichtigsten Disziplinen vorstellen, aber sei gewarnt dass es noch andere Spielarten des Kletterns gibt. Außerdem gibt es verschiedene Ansätze um zwischen den Disziplinen zu unterscheiden. Wir haben uns dazu entschieden zuerst zwischen drinnen und draußen zu trennen und dann die unterschiedlichen Formen in der Halle und am Fels zu beleuchten.

HallenkletternZurück zum Inhaltsverzeichnis

Das Hallenklettern bzw. das Klettern an künstlichen Wänden ist relativ jung und wurde ursprünglich entwickelt, um bei schlechtem Wetter für den Fels zu trainieren. Heutzutage klettern die meisten Leute an künstlichen Wänden und es ist häufig üblich, in der Halle mit dem Klettern zu beginnen. Die Unabhängigkeit vom Wetter, die leichte Erreichbarkeit, sowie die geringen Anforderungen an die Ausrüstung machen das Klettern in der Halle für viele zur ersten Wahl. Die Anzahl der Kletterhallen wächst stetig und zwischen 2007 und 2012 konnte ein Zuwachs von ca. 50% verzeichnet werden. In Ländern wie den USA, Deutschland oder Japan existieren bereits hunderte Kletterhallen. Sicherlich auch in deiner Nähe.

Im Allgemeinen kann man in der Halle zwei Arten des Kletterns trainieren: Bouldern und Sportklettern. Manche Kletterhallen haben sich dabei auf das eine oder andere Gebiet spezialisiert oder bieten beides an.

BouldernZurück zum Inhaltsverzeichnis

Bouldern bedeutet Klettern in Absprunghöhe und macht ein Seil zur Sicherung unnötig. Um die Verletzungsgefahr bei einem Absprung oder einem unkontrollierten Sturz zu verringern, sind in Boulderhallen die Böden an den Kletterwänden mit Weichbodenmatten ausgelegt. Das Bouldern in der Halle liegt im Trend und hat einige objektive Vorteile zu bieten. Man benötigt keinen Partner der einen sichert, so kann man trainieren gehen wann es einem passt; Man benötigt eigentlich nur Kletterschuhe, theoretisch nicht einmal die; Durch die geringe Höhe eignet sich der Sport auch für Menschen mit Höhenangst. Das Tolle am Bouldern ist die Tatsache, dass man sich voll und ganz auf die Bewegung des nächsten Zugs, sowie auf die dafür notwendige Kraft und Technik konzentrieren kann, denn der Umgang mit Seil und Haken ist nicht nötig. Das und die Kürze der Probleme führt dazu, dass man sehr schnell Fortschritte macht und höhere Schwierigkeitsgrade erreicht als in anderen Disziplinen. Sollte man nicht nur Bouldern, ist es eine super Ergänzung zum Sportklettern um ganz gezielt die persönlichen Schwächen bei Kraft-Ausdauer und Technik zu verbessern.

SportkletternZurück zum Inhaltsverzeichnis

Wenn man von Klettern spricht, meinen die meisten Sportklettern. Sportklettern bedeutet dass man eine Kletterroute mit einem Seil im Vorstieg (das Seil wird von unten mitgeführt und durch den Kletterer in die Zwischensicherungen eingehängt) oder im Toprope (das Seil ist bereits am obersten Sicherungspunkt eingehängt bzw. umgelenkt) klettert. In den meisten Kletterhallen findet man Routen für Toprope und Vorstieg (siehe auch Begehungsarten für mehr Informationen zu Kletterstilen). Selbstverständlich kann man in jeder Vorstiegs-Route ein Seil einhängen oder einhängen lassen, damit man diese entspannt im Toprope klettern kann. Die Höhe der Routen in einer Halle hängen immer von dem Gebäude ab, aber in der Regel sind die Routen zwischen 10 und 30 Metern hoch und sind leicht geneigt (Platte) bis stark überhängend (Dach).

Für das Sportklettern benötigst du einen Seilpartner, der dich sichert, also einen Sturz abfängt. Dazu benötigt man mehr Ausrüstung als beim Bouldern: Klettergurt, Sicherungsgerät, Seil. Kletterhallen bieten die notwendige Ausrüstung zur Miete an, allerdings ist der Umgang mit Seil und Sicherungsgerät nichts für Autodidakten. Fragt in eurer Kletterhalle oder dem nächsten Alpenverein nach Kursen für Kletteranfänger, oder lasst euch von erfahrenen Kletterern zeigen, wie es geht.

FelskletternZurück zum Inhaltsverzeichnis

Am Fels zu klettern und Berge zu besteigen ist die Wiege des Sports. Dabei draußen zu sein und die Natur zu erleben ist einer der Gründe, warum so viele Menschen das Klettern lieben. Seit es Kletterhallen gibt, beginnen immer weniger Menschen mit dem Klettern am Fels, aber das ist kein Grund, es nicht einmal zu versuchen. Such dir einen Verein, eine Kletterschule, oder einen Bergführer und schau nach welche Angebote und Kurse sie für Fels-Neulinge anbieten – Du wirst es nicht bereuen. Draußen klettern ist anders und es gibt mehr Spielarten als in der Halle. Hier wollen wir die drei wichtigsten Disziplinen vorstellen:

  • Bouldern
  • Sportklettern
  • Trad-Klettern (umgangssprachlich auch Clean-Climbing)

Darüber hinaus gibt es noch weitere Disziplinen wie zum Beispiel Deep Water Soloing (DWS), Eisklettern, technisches Klettern und Free Soloing.

BouldernZurück zum Inhaltsverzeichnis

Für das Bouldern im Freien gilt das gleiche wie für das Bouldern in der Halle. Üblicherweise klettert man, ohne Seil und Haken, bis zu einer Höhe bei der ein Absprung noch relative sicher möglich ist. Im Gegensatz zur Halle muss man allerdings selbst für eine sichere Landungszone sorgen. Dafür verwendet man sogenannte Crash-Pads, auf Deutsch würde man wohl Weichbodenmatte sagen. Diese Matten legt man immer so hin, dass der Kletterer bei einem Sturz darauf landet. Zusätzlich wird der Kletterer durch einen oder mehrere Personen vor Stürzen auf den Kopf und neben die Matte gesichert, das nennt man spotten. Dabei geht es nicht darum den Kletterer aufzufangen, sondern lediglich einen Überkopf-Sturz zu verhindern in dem man einen möglichen Drehimpuls blockiert. Auf theCrag findest jede Menge Bouldergebiete, darunter sind natürlich auch die bekanntesten wie z.B. Fontainebleau in Frankreich, die Rocklands in Südafrika oder Bishop in den Vereinigten Staaten von Amerika.

SportkletternZurück zum Inhaltsverzeichnis

Wie in der Kletterhalle, sind Sportkletterrouten am Fels bereits mit (Bohr-)Haken und Umlenkern ausgestattet. Die Abstände zwischen den Haken sind allerdings nicht genormt und variieren von Fels zu Fels. Es gibt Einseillängenrouten und Mehrseillängenrouten. Einseillängenrouten kann man mit Routen in der Halle vergleichen. Sie sind so lang (oder kurz) dass man bis zum Umlenker klettern kann und dann vom Sicherer wieder zum Boden abgelassen werden kann. Mehrseillängenrouten bestehen, wie der Name schon sagt, aus mehreren Seillängen. Dabei steigt ein Kletterer voraus (Vorstieg) bis zum Ende der Seillänge und der Seilpartner klettert dorthin nach (Nachstieg). Das wiederholt sich solange bis man das Ende der Route erreicht hat. So ist es möglich, sehr hohe Wände zu klettern.

Das Klettern am Fels stellt höhere Anforderungen an die Seilschaft als die Halle. Der Seilpartner/in sollte erfahren und zuverlässig sein. Zusätzlich zur Ausrüstung in der Halle benötigt man mindest ein Set von 10-12 Expressschlingen, um das Seil in die (Bohr-)Haken einhängen zu können. Außerdem sollte man, zum Schutz vor Steinschlag, einen Helm tragen.

Die meisten, wenn nicht alle, Klettergebiete werden und wurden von einzelnen Enthusiasten in ihrer Freizeit und von ihrem Geld eingerichtet. Zum Teil kümmern sich diese Personen um im Anschluss auch um den Erhalt des Sicherungsmaterials (Bohrhaken, Umlenker, vorinstallierte Schlingen, etc.). Informationen zu einem Gebiet und dessen Routen findet man normalerweise in gedruckter Form als Kletterführer und natürlich auf theCrag. Zusätzlich findest Du auf theCrag persönliche Informationen zu Begehungen der theCrag Gemeinschaft.

Trad-KletternZurück zum Inhaltsverzeichnis

Trad-Klettern (von traditionell), im Deutschen auch oft Clean-Climbing genannt, bedeutet, dass der Kletternde im Vorstieg die Sicherungspunkte selbst herstellen muss, weil eine Route nicht mit Bohrhaken ausgerüstet ist. In manchen Fällen ist ein Umlenker installiert, damit man sicher zum Boden zurückkehren kann. Teilweise sind Trad-Routen auch mit Bohrhaken versehen, wenn an gefährlichen Stellen keine mobilen Sicherungsgeräte eingesetzt werden können. Das nennen wir auf theCrag eine gemischte Route. Wie beim Sportklettern gibt es Ein- und Mehrseillängenrouten. Zusätzlich zum Sportklettern benötigt man für das Trad-Klettern mobile Sicherungsgeräte oder -mittel. Friends und Klemmkeile sind die bekanntesten, aber es gibt noch jede Menge andere und teilweise skurrile Sicherungsmittel. Das Platzieren oder auch Legen von mobilen Sicherungsmitteln erfordert Erfahrung und Übung im Umgang mit den Sicherungsmitteln und erhöht somit die Anforderungen gegenüber dem Sportklettern. Auch Trad-Routen sind in Kletterführern und auf theCrag beschrieben.

Schwierigkeit und SchwierigkeitsgradeZurück zum Inhaltsverzeichnis

Früher oder später wirst Du Dich mit anderen über die Schwierigkeit einer Route - sei es drinnen oder draußen, im Bouldern oder im Sportklettern - austauschen wollen. Auch wenn die meisten Kletterer nur zum Spaß unterwegs sind, liegt es dennoch in der menschlichen Natur, den eigenen Fortschritt messen und sich mit anderen vergleichen zu wollen. Dazu dienen beim Klettern verschiedene Systeme von Schwierigkeitsgraden. Es gibt eine ganze Anzahl verschiedener solcher Systeme, manche speziell für eine Disziplin, die meisten sind jedoch nur in einer begrenzten Gegend üblich. theCrag kennt sie alle und kann sie natürlich auch umrechnen. Eine Beschreibung findest Du hier Schwierigkeitsgrade und deren Konvertierung. Generell gilt: Je schwerer die Route, desto höher der Grad. So ist zum Beispiel eine Route im französischen System mit 6a schwerer als eine mit 5b, oder eine 8 der UIAA Skala schwerer als eine 6.

Die tatsächliche Schwierigkeit einer Route hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, so z. B. der Steilheit, der Größe und Qualität der Griffe, dem Abstand zwischen den Griffen, der Schwierigkeit der Bewegung, wieviel Ausdauer erforderlich ist usw.. Dadurch haben die Schwierigkeitsgrade eine subjektive Komponente, was dem einen schwerfällt, mag für einen anderen leichter sein. Wenn Du Deinen eigenen Fortschritt einschätzen willst, dann wird Dich vielleicht das Climber Performance Rating (CPR) - Kletterleistungsfaktor interessieren. Diese Funktion von theCrag, erlaubt die Analyse Deines Fortschritts in den einzelnen Disziplinen oder auch insgesamt.

Kletterer sind nur grosse Kinder, welche den Bezug zu ihren evolutionären Wurzeln nicht verloren haben (Jeff Elsion).

KletterausrüstungZurück zum Inhaltsverzeichnis

Wenn Du das erste Mal in einem Kletterladen stehst, wird Dich die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Ausrüstung erschlagen. In diesem Kapitel werden wir kurz auf die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände eingehen, die Du als Anfänger brauchst. Im Laufe der Zeit wirst Du dann selber herausfinden, was Du an weiterer Ausrüstung benötigst - das hängt größtenteils davon ab, welche Kletterdisziplinen Dir zusagen, welche Ausrüstung Deine Kletterpartner haben, und wie Du gerne klettern willst.

KletterschuheZurück zum Inhaltsverzeichnis

Kletterschuhe sind wohl das, was Du Dir als Anfänger als erstes zulegen wirst. Wer will schon auf Dauer seine bloßen Füße in geliehene Schuhe stecken. Die Auswahl ist nahezu unbegrenzt. Es gibt verschiedene Hersteller mit jeweils vielen verschiedenen Modellen, die auf unterschiedliche Kletterstile und Fußformen zugeschnitten sind. Die meistdiskutierte Frage ist die der richtigen Größe. Kletterschuhe müssen kleiner sein als normale Straßenschuhe, um präzises Antreten und sicheres Stehen auf der Fußspitze zu ermöglichen. Engere Schuhe tun allerdings schnell weh, und es kann eine Weile brauchen, bis Fuß und Schuh sich aneinander gewöhnt haben. Anfänger sollten eng sitzende, aber noch bequeme Schuhe wählen, da sie auch mit einem nicht knallengen Schuh technisch noch nicht an Grenzen stoßen werden und es für sie wichtiger ist, schmerzfrei zu klettern als auch noch den allerkleinsten Tritt nutzen zu können. Mit der Zeit wirst Du Marke und Modell finden, die auf Deinen Fuß am besten passen und früher oder später meist auch mehrere Paare haben, z. B. eines für Mehrseillängenrouten und ein anderes zum Bouldern oder zum mehr technischen Sportklettern. Viele Kletterläden haben eine kleine Kletterwand, an der man verschiedene Modelle und Größen ausprobieren kann.

KlettergurteZurück zum Inhaltsverzeichnis

Für Sport- oder Trad-Klettern wirst Du recht bald einen eigenen Klettergurt brauchen. Auch dafür gibt es eine große Auswahl für verschiedene Bedürfnisse. Für Anfänger muß es nicht der allerleichteste Gurt sein, stattdessen solltest Du Wert auf einen bequemen Sitz legen, so daß Du im Gurt eine Weile sitzen kannst, ohne daß es an der Hüfte oder an den Oberschenkeln einschneidet.Ein Kriterium könnten einstellbare Beinschlaufen sein, die sich an unterschiedliche Kleidung anpassen lassen, und das Ausleihen an Freunde erleichtern.

Magnesia (Chalk) und MagnesiabeutelZurück zum Inhaltsverzeichnis

Magnesia (chemisch Magnesiumcarbonat) wird als Trocknungsmittel zur Absorption von Handschweiß in fast allen Arten des Kletterns verwendet. Es ist lose in Plastikbeuteln, gepreßt oder in kleinen Stoffbällen ("chalk ball") erhältlich. Zum Klettern wird es in einen Magnesiabeutel gefüllt, der beim Sport- und Trad-Klettern um die Hüfte gebunden oder am Klettergurt befestigt, beim Bouldern einfach auf den Boden gelegt wird. Da loses Magnesia stark staubt, dürfen in vielen Hallen nur chalk balls oder flüssiges Magnesia (in Alkoholsuspension) verwendet werden. Magnesiabeutel gibt es in einer Fülle von Formen und Farben.

SicherungsgeräteZurück zum Inhaltsverzeichnis

Der vermutlich wichtigste und in der größten Vielfalt verfügbare Ausrüstungsgegenstand ist das Sicherungsgerät. Lange Zeit war der Karabiner mit Halbmastwurf das Sicherungsmittel der Wahl. In den letzten Jahrzehnten wurden dann eine Fülle von Sicherungsgeräten auf den Markt gebracht. Manche sind wieder in der Versenkung verschwunden, andere haben sich durchgesetzt. Die Auswahl des Sicherungsgerätes richtet sich nach dem Einsatzgebiet und den persönlichen Vorlieben. Für Mehrseillängenrouten mit Halb- oder Zwillingsseilen ergeben sich andere Anforderungen als für Einfachseile. Sicherungsgeräte für Einfachseile lassen sich grob in automatische und dynamische unterteilen. Automatische Sicherungsgeräte blockieren das Seil bei einem Sturz (bei korrekter Handhabung) selbsttätig, dynamische benötigen eine Reaktion des Sichernden. Das bekannteste Automatikgerät ist der GriGri (von Petzl), es gibt aber auch viele andere vergleichbare Geräte mit ähnlicher oder auch ganz anderer Wirkungsweise. Wichtig ist es, die Gebrauchsanweisung zu beachten, und die Handhabung unter Aufsicht eines erfahrenen Kletterers zu üben. Auch bei Automatikgeräten gilt: Immer volle Aufmerksamkeit beim Sichern. Immer gegenseitiger Partnercheck bevor es losgeht!

SeileZurück zum Inhaltsverzeichnis

Für alle Spielarten des Kletterns, außer dem Bouldern und dem Free-Solo-Klettern, benötigt man ein Seil als Absturzsicherung. Es gibt drei Kategorien von Seilen: Einfachseile, Halbseile und Zwillingsseile. Im allgemeinen werden Einfachseile für Routen mit nur einer Seillänge verwendet, die Halb- und Zwillingsseile hingegen für Mehrseillängen. Der wesentliche Vorteil der Halb- und Zwillingsseile liegt darin, daß zum Abseilen die volle Länge zur Verfügung steht, während ein Einfachseil doppelt genommen werden muß, um es nachher abziehen zu können. Das erste Seil, das man kauft, ist normalerweise ein Einfachseil. Es gibt auch hier wieder nicht nur verschiedene Hersteller, sondern auch verschiedene Typen in verschiedenen Längen. Für Anfänger haben sich robuste, nicht zu dünne Seile mit mindestens 10mm Durchmesser bewährt. Insbesondere für Top-Roping ist die geringere Dehnung dieser Seile von Vorteil. Die Stärke der dünnen Seile mit unter 9mm Durchmesser ist vor allem das geringere Gewicht. Die Länge muß zu den Routen in den bevorzugten Klettergebieten passen: Das Seil muß doppelt so lang wie die längste Route sein, ist diese also z. B. 35m, sollte das Seil 70m haben. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Imprägnierung gegen Nässe und Schmutz. Wenn der Einsatzbereich hauptsächlich draußen ist, lohnt es sich vielleicht auf ein imprägniertes Seil (oftmals als "dry" oder "superdry" bezeichnet) zu achten.

HelmeZurück zum Inhaltsverzeichnis

Für das Klettern draußen sollte man einen Kletterhelm haben. Dieser schützt in erster Linie vor Steinschlag, aber auch bei Felskontakt im Falle eines Sturzes. Insbesondere bei losem Fels und Mehrseillängenrouten ist ein Helm für den Kletternden, insbesondere aber auch für den Sichernden dringend zu empfehlen.

Expressschlingen (Exen)Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Expressschlingen, meistens "Exen" genannt, bestehen aus zwei Karabinern, die durch eine Gewebeschlinge verbunden sind. Sie werden verwendet, um das Seil mit Sicherungspunkten, z. B. gebohrten Haken, zu verbinden. Meist wird der seilseitige Karabiner durch eine Gummilasche in Position gehalten, um das Einhängen zu erleichtern. Exen gibt es in vielen Formen, Größen, Farben und Längen für verschiedene Situationen. Für Anfänger ist ein Satz von 5-6 kurzen Exen als Grundausstattung sinnvoll. 10-15 Stück (zusammen mit Deinem Kletterpartner), reichen für die meisten Klettergebiete aus. Später kannst Du Dein Sortiment mit den Exen vervollständigen, die Du brauchst.

Crash padsZurück zum Inhaltsverzeichnis

Zum Bouldern draußen benötigt man ein oder mehrere Crash-pads - mobile Matten mit Tragegurten - um die Sturzzone abzupolstern. Crash-pads gibt es in verschiedenen Größen und Dicken. Meistens benutzt man mehrere verschiedene Crash-pads neben- und aufeinander um eine flache Oberfläche ohne Lücken herzustellen. Wenn Du in der Gruppe zum Bouldern gehst, könnt Ihr Euch abstimmen, so daß Ihr eine gute Auswahl an Crash-pads zur Verfügung habt.

Mobile SicherungsmittelZurück zum Inhaltsverzeichnis

An dieser Stelle sollen der Vollständigkeit halber die Sicherungsmittel für das Trad-Klettern nicht unerwähnt bleiben. Die Auswahl ist groß, wobei Klemmgeräte (Friends, Cams) und Klemmkeile die meist gebräuchlichen sind. Klemmgeräte besitzen durch Federn vorgespannte bewegliche Backen, die sich in Löchern und Rissen verspannen können. Klemmkeile sind feste Keile, die sich in Risse einklemmen lassen. Laß sie Dir im Kletterladen oder von anderen Kletterern erklären.

Natürlich gibt es noch viel mehr Ausrüstung, die Du Dir früher oder später zulegen kannst - Bandschlingen, Karabiner, Sicherungsbrillen, Klippsticks usw. Was Du davon brauchst, wirst Du mit der Zeit herausfinden. Das eine oder andere ist vielleicht auch mehr cool als nützlich...

Benötigte FähigkeitenZurück zum Inhaltsverzeichnis

Nachdem Du die wesentlichen Kletterdisziplinen und Ausrüstung kennengelernt hast, fragst Du Dich vielleicht, was die körperlichen Anforderungen sind und welche wichtige Fähigkeiten Du erwerben mußt.

Praktische FähigkeitenZurück zum Inhaltsverzeichnis

Wenn Du nicht nur bouldern gehst, dann mußt Du Dich mit ein paar wichtigen Knoten vertraut machen. Es gibt Bücher und Apps, in denen dutzende von Knoten erklärt sind, die alle ihre Berechtigung haben. Wir wollen nur die drei wichtigsten nennen, die Du im Schlaf und hinter dem Rücken beherrschen mußt: Der Achterknoten, zum anseilen oder um zwei Seile zu verbinden, den Prusikknoten als Hintersicherung beim Abseilen oder um am Seil hochzuklettern, und den Halbmastwurf zur Partnersicherung. Übe sie zuhause, bis Du sie sicher beherrscht. Überprüfe immer den Anseilknoten Deines Partners und laß Deinen eigenen auch überprüfen (Partnercheck).

Körperliche FähigkeitenZurück zum Inhaltsverzeichnis

Was die körperlichen Fähigkeiten betrifft, mag es Dich überraschen, daß es keinerlei Voraussetzungen gibt. Natürlich ist klettern eine sportliche Betätigung, aber da es so viele verschiedene Disziplinen gibt, und man auf jedem Niveau Spaß haben kann, kann eigentlich jeder klettern. Wenn Du regelmäßig kletterst, wirst Du überrascht sein, wie schnell Du Fortschritte machen kannst. Die Klettertechnik wird besser, und Du wirst Kraft bekommen, vor allem in den Armen und dem Oberkörper. Beweglichkeit ist von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Klettern wird auch von Menschen mit Behinderungen betrieben, auch auf Wettberwerbsniveau. Größe, Gewicht, Kraft - alles egal, Hauptsache es macht Spaß.

Der beste Kletterer der Welt ist der, welcher am meisten Spass hat (Alex Lowe).

Bewerte und teile diesen ArtikelZurück zum Inhaltsverzeichnis

Hat das geholfen? Bitte bewerte diese Seite. 

Inhalt teilen

Deutsch English Español Français Italiano 한국어 Português 中文